Acht Chöre mit 215 Sängerinnen und Sängern aus Oppau, Edigheim und der Pfingstweide begeistern Publikum im Bürgerhaus
Klassische und Volksmusik, Pop, Swing und Gospel – zum „Tag des Liedes” am Samstag im Bürgerhaus Oppau haben die ortsansässigen und benachbarten Gesangvereine einen bunten Melodienstrauß gebunden. Bei der 62. Auflage der beliebten Musikveranstaltung zeigten sie einmal mehr, wie vielfältig Chorgesang sein kann. „Musik erfüllt die Welt” intonierten die Sänger des veranstaltenden Liederkranz 1843 Oppau passend zum Auftakt des rund zweistündigen Melodienreigens. „Nur frisch gesungen und alles wird wieder gut”, zeigten sich die 30 Männer um ihren Dirigenten Clayton Bowman überzeugt.
„Musik kennt keine örtlichen und vereinspolitischen Grenzen”, freute sich Liederkranz-Vorsitzender und Moderator Alfred Schneider. Das traditionelle Konzert, das seinen Ursprung vor über 50 Jahren im Oppauer Park und später auf der Freitreppe der Katholischen Kirche genommen hatte, gestalte sich immer mehr zu einer Präsentation der Gesangsgruppen der drei nördlichen Stadtteile. Acht Chöre mit insgesamt 215 Mitwirkenden aus Oppau, Edigheim und Pfingstweide spannten diesmal einen musikalischen Bogen von der Klassik bis zur Moderne. Unter ihnen auch der Chor St. Martin unter Dominik Therre. Die Kirchenmusiker unternahmen einen gelungenen Ausflug ins klassische weltliche Liedgut und überzeugten mit anspruchsvollen Weisen von Schubert und Mendelssohn-Bartholdy. Internationale Popmusik bot der Sängerbund 1900 mit seinem jungen Chor „Pop Voices”. Bei seinem zweiten Auftritt unter dem Mannheimer Musikstudenten Andreas Kerber entführte das stimm- und rhythmussichere Septett gekonnt ins Genre des Swing.
Ebenfalls mit Spannung erwartet worden war die Premiere der modernen Formation „Take Four” des Sängerland Oppau 2005 unter dem engagierten Dirigenten Thomas Schlerka. Der rund 40-köpfige Chor, der auch etliche Jugendliche in seinen Reihen hat, begeisterte das Publikum unter anderem mit einem außergewöhnlichen Arrangement von „Auf einem Baum ein Kuckuck saß” und mit „Somewhere” aus dem Musical West-Side-Story.
Schwungvolle Evergreens gab der Männerchor 1879 mit Barbara Renata Grabowski am Flügel und am Schifferklavier zu Gehör. Pfälzer Gesellig- und Gemütlichkeit verbreitete der Edigheimer GV Thalia Harmonie. Viel Beifall erntete er auch für seine Interpretation von „The Rose”.
Traditionelle Klassik von Brahms und das Spiritual Elijah Rock band der Edigheimer Liederkranz in den Melodienstrauß. Mit einem Ehrenständchen verneigte sich sein Namensvetter, der Liederkranz 1843 Oppau, stellvertretend für alle Teilnehmenden, vor den ältesten Gästen im Bürgerhaus.
Für den vielstimmigen Schlussakkord des Frühlingskonzerts war der ganze Saal verantwortlich. Gemeinsam stimmten alle Musikfreunde das Volkslied „Hoch auf dem gelben Wagen” an. Begeistert von der Veranstaltung war auch Ortsvorsteher Udo Scheuermann. „Der Tag des Liedes ist eine schöne Einrichtung”, meinte er am Ende. Mit seiner gelungenen Mischung aus Tradition und Moderne habe er auch den Sängernachwuchs und damit die Zukunft der Chöre im Blick. (akri)